theaterfink im Sitzen

Kriminalschrammeln

Am 20. Februar war Walthers letzter öffentlicher Auftritt.
Es ging ihm nicht gut an dem Tag. Ich wollte schon absagen und habe ihn gefragt, ob wir nicht besser ins Spital fahren sollten.

Seine Worte waren: “Man sagt nicht ab!”

Walther Soyka – Frontmann, Rattenfänger und musikalisches Herz von theaterfink – ist nicht mehr. Doch bei dieser, unserer letzter Aufführung der Kriminalschrammeln wird er live dabei sein! 
Dank Walthers Großzügigkeit gibt es die Kontrafakturen der Wiener Tänze zu den Moritaten als Tonstudioaufnahmen. Gedacht waren sie für uns zum Üben. Doch für den 29. April holen wir uns mit den professionellen Aufnahmen das Duo Rittmannsberger Soyka zu uns zurück.

Für die Vorstellungen in den Bezirksmuseen bitte folgenden Link für die Anmeldung nutzen!

Kriminalschrammeln

29. April 2025

Im Bezirksmuseum Landstraße
1030 Wien, Sechskrügelgasse 11
Beginn: 19:00 Uhr

In Memoriam Walther Soyka 1. Juni 1965 – 26. März 2025

Mit Dank an die Kulturkommission Landstraße.

Buch und Ideen: Susita Fink

Dramaturgie, Vortrag: Karin Sedlak
Puppenbau: Nico Oest, Roman Spiess, Sandra Sekanina, Susita Fink
Regie: Eva Billisich
Gesang: Katharina Hohenberger
Puppenspiel: Susita Fink

Musikarrangements: Duo Martina Rittmannsberger – Walther Soyka

Fotos untere Reihe Schrammelklang 2022:  Stephan Mussil

 

 EINTRITT FREI!

Schauderhafte Moritaten!

Sie wurden als „gesungene Zeitung“ aufsehenerregender Geschehnisse mit simplen Mitteln und bekannten Melodien von Bänkel- oder Moritatensängern unters Volk gebracht.
Ein großes Schild genügte, auf dem das besungene Geschehen bildlich dargestellt war, der Zeigestab verdeutlichte den Fortschritt der Handlung.

Wir erwecken die bildliche Darstellung mit Puppenspiel zum Leben!

Die Berichte von Raub, Mord und anderen Katastrophen fanden unter der Verwendung von „Gassenhauern“, die im Volk sehr verbreitet waren, großen Anklang und rasche Verbreitung.

„Liederweiber“ verkauften die erfolgreichen Texte in gedruckter Form, vor Hinrichtungen boten „Urthelweiber“ die Urteilsverkündungen der Delinquenten als Abdruck feil. Drückte man diesen talentierten und verkaufstechnisch versierten Frauen solch einen Text in die Hand, erlangte er rasch weithin Bekanntheit.

In unseren „Kriminalschrammeln“ legen wir den Fokus vor allem auf die Frauen in der Rechtsgeschichte – sowohl als Opfer, als auch als Täterinnen. Der Großteil an verübten Verbrechen betraf Eigentumsdelikte, die wenigsten Vergehen endeten mit einem Mord. Doch genau wie heute war Mord auch schon damals das Delikt, das die höchste Aufmerksamkeit erweckte und das Publikum am meisten faszinierte.

Unter der Verwendung alter Wiener Lieder und Tänzen erwecken wir die „erschröcklichen“ Geschehnisse zu neuem Leben und entführen Sie in eine Zeit, in der die Schlagzeilen auch noch ohne Internet in Windeseile ihre Runde machten!

Natürlich drängen sich auch bei diesem Programm so einige Bezüge zur Gegenwart auf.

Die Uraufführung des im stätigen Wandel befindlichen Projektes “Kriminalschrammeln” im Jahre 2015 – damals mit Walter Kukla und Susa Kratsch. Es war Martina Rittmannsbergers erstes Projekt bei theaterfink. Seither war sie fester Bestandteil in unserem Ensemble. Sie wählte gemeinsam mit Walther Soyka, der seit unserer Gründung Frontman und musikalisches Herz von theaterfink war, die wunderschönen Wiener Tänze aus dem 19. Jhd. aus und arrangierte diese für die gesungenen Moritaten.

Am 8. April 2023 hat Martina und verlassen, Walther ist ihr zwei Jahre später gefolgt. Sie fehlen nun beide und sind nicht ersetzbar!

Die Trauer ist nicht in Worte zu fassen. 

Schön ist der Gedanke, dass die beiden wieder vereint nun im Himmel die Engerln mit ihrer wunderschönen Musik erfreuen.

Uns werden die Wiener Tänze auf Tonträger gebannt, weiter begleiten.

“Schon wieder ist jüngst in Wien ein Meichelmord geschehen, mich schauderts wenn ich denk daran, ich muss es selbst gestehen.”

eUraufführung beim Schrammelklangfestival 2022

Vergangene Termine 2025

20. Februar 2025 : Rote Kapelle   
Walthers letzte öffentlicher Auftritt.

18. Jänner 2025: Bezirksmuseum Döbling

Dramaturgin Karin Sedlak erzählt über die Geschichte der Kriminalität und der Wiener Gerichtsbarkeit.
Wie immer mit Bezug zum bespielten Bezirk!
Der grausige Fund zweier ermordeter Arbeiter im Sieveringer Steinbruch 1911 zeigt exemplarisch einen raschen Erfolg des damaligen Wiener Sicherheitsbüros. Fälle wie diese werden thematisiert.

Mit Dank an die Kulturkommission Döbling!

Vergangene Termine 2024:

9. Juni: Arne-Carlsson-Park, 1090 Wien
Mit Dank an das Wir Sind Wien.Festival
13. Juni:                   GenussISpiegel
Im Anschluss plauderte Karin Sedlak gerne über die vorgetragenen Moritaten.
Die gebürtige Atzgersdorferin und Gattenmörderin, Theresia Kandl, geborene Teppich war natürlich auch vor Ort!
17. Juni: Bezirksmuseum Josefstadt
Im Anschluss: Vortrag und Dramaturgiegespräch mit Karin Sedlak und dem ehemaligen “Krimineser” Wolfgang Oesterreicher
18. Juni: Bezirksmuseum Josefstadt.
Im Anschluss bot Mag. Friedrich Forsthuber; Präsident des Straflandesgerichts eine seiner legendären Führungen durch das Landesgericht Wien.
19. Juni: Bezirksmuseum Simmering
Im Anschluss erzählte Karin Sedlak über Josef Lang, letzter Scharfrichter der k. und k. Monarchie und hochgeschätzter Kaffeehausbesitzer, bestattet am Simmeringer Friedhof.
17. Oktober: Bezirksmuseum Floridsdorf
Im Anschluss an die Vorstellung erzählen Landesgerichtspräsident Mag. Friedrich Forsthuber und die Dramaturgin Dr. Karin Sedlak über die Gerichtsbarkeit in Wien im 19. Jahrhundert: Ein Streifzug vom Inquisitionsverfahren zur heutigen Gerichtsorganisation nebst wissenswerten Hintergründen der besungenen historischen Kriminalfälle.
13. November: Bezirksmuseum Wieden
Im Anschluss folgt ein Vortrag zu den Hintergründen der besungenen Moritaten und dramatischen Kriminalfällen, die sich auf der Wieden zugetragen haben.

27. November: Bezirksmuseum Leopoldstadt
Speziell der zweite Bezirk ist reich an historischer Kriminalgeschichte. Ein Frauenmord im Prater, ein Mordopfer wurde in der Freudenau aus der Donau gefischt und die Geschichte der Prostitution wird thematisiert. Karin Sedlak wird in ihrem Vortrag auch auf den Geldfälscher Peter Ritter von Bohr, Investor bei der Gründung der Ersten österreichischen Spar-Casse in der Kirche St. Leopold war verweisen.

29. November: Altes Rathaus
Im Anschluss legen Friedrich Forsthuber und Karin Sedlak mit weiteren Gästen den Fokus auf Frauen in der Rechtsgeschichte und der österreichischen Justiz. Unsere Gäste sind Ilse Reiter-Zatloukal Institutsvorständin am Institut für Rnechts- und Verfassungsgeschichte
Universität Wien und Gabriele Schneider, zwei Spezialistinnen, die aktuell eine Vorlesung zu Frauen in den Rechtsberufen halten. Ursula Schwarz vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands wird auf Frauen in der NS-Justiz eingehen.

Mit Dank an die Kulturkommissionen Liesing, Josefstadt, Simmering, Floridsdorf, Wieden, Leopoldstadt, Innere Stadt!

Vergangene Termine 2023:

1. Juni: Justizpalast, Schmelingplatz, 1010 Wien
Im Anschluss Führung durchs Haus.

8. Juni: Bezirksmuseum Josefstadt
Im Anschluss bot Mag. Friedrich Forsthuber; Präsident des Straflandesgerichts eine seiner legendären Führungen durch das Landesgericht Wien.

Drei weitere Termine wegen großen Puplikumsansturm.